Jubiläumskonzert 25 Jahre Die VielHarmonie
Ein Requiem für die Lebenden – Jubiläumskonzert der VielHarmonie Bliesen
Bliesen. Ein Vierteljahrhundert VielHarmonie – das will gefeiert werden. Und wie könnte man ein solch bedeutendes Jubiläumsjahr eindrucksvoller beschließen, als mit einem Werk, das zugleich tröstet, mahnt und tief berührt?
Zum 25-jährigen Chorjubiläum hat sich der Erwachsenenchor der VielHarmonie unter der Leitung von Bernd Bachmann kein geringeres Werk als das monumentale „Requiem for the Living“ des amerikanischen Komponisten Dan Forrest vorgenommen.
Das Konzert findet am Sonntag, 16. November, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Remigius zu Bliesen, liebevoll „Bliestaldom“ genannt, statt. Mitwirken werden neben dem Chor ein Instrumentalensemble aus Konzertharfe, Geige, Bratsche, Cello und Pauke, der Organist und Pianist Thomas Layes, die Sopranistin Jessica Quinten sowie der Tenor Manuel Horras.
Ein modernes Requiem – und doch ganz der Tradition verpflichtet
Dan Forrest (geb. 1978) zählt zu den meistaufgeführten zeitgenössischen Komponisten geistlicher Chormusik. Sein „Requiem for the Living“, 2013 im amerikanischen North Carolina uraufgeführt, deutsche Erstaufführung war 2016 durch die VielHarmonie, ist ein Werk von seltener emotionaler Bandbreite. Zwar greift es die lateinischen Texte der traditionellen Totenmesse auf, doch der Komponist richtet seinen Blick – wie der Titel schon sagt – nicht auf die Toten, sondern auf die Lebenden. Auf ihr Sehnen, ihr Zweifeln, ihr Hoffen.
In fünf Sätzen entfaltet Forrest ein Panorama menschlicher Empfindungen:
Introit – Kyrie bittet um Erbarmen und führt in die Atmosphäre des Werkes ein – getragen, leuchtend, zuweilen fast schwebend.
Vanitas Vanitatum (Eitelkeit der Eitelkeiten) meditiert in dramatischen Klangbildern über die Vergänglichkeit allen Lebens. Texte aus dem Buch Kohelet und dem Buch Hiob verleihen dem Satz eine besondere Tiefenschärfe.
Im Agnus Dei erklingt erstmals eine Sopranstimme – zart, menschlich, fast verletzlich – als Bitte um Frieden und Erbarmen.
Das Sanctus öffnet den Blick in himmlische Weiten: Forrest ließ sich dabei von Bildern des Hubble-Weltraumteleskops inspirieren. Musik, die klingt, als schaue man in ein unendliches Universum aus Klang und Licht.
Den Abschluss bildet das Lux Aeterna – das ewige Licht. Der Tenor ruft: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid“ – ein Trostwort aus dem Matthäusevangelium, das Forrest mit einer musikalischen Wärme versieht, die kaum irdischer und zugleich himmlischer sein könnte.
Ebenfalls von Dan Forrest greift der Chorsatz „Come to me“, die Musik gewordene Verheißung aus Matthäus 11:28-30 „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ in einem separaten Chorstück auf und der Friedensgruß „Shalom“ schließt den Forrest-Reigen im Konzertprogramm.
Forrests Musik ist tonal, aber nie banal; sie ist eingängig, ohne anbiedernd zu sein. Lyrische Melodien entfalten sich in langen Atemzügen – Chormusik, die die Grenzen des Atems sprengt, weil der Atem gerade bei dem Requiem zum Sinnbild des Lebens selbst wird.
Ergänzt durch klassische Chorperle
Neben den Werken von Dan Forrest werden die Sängerinnen und Sänger der VielHarmonie unter anderem das innig-schöne Meisterwerk romantischer Chor- und Kirchenmusik, das „Abendlied“ von Josef Gabriel Rheinberger, welches wie ein stilles Gebet ausklingt, aufführen.
Karten und Informationen
Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Susis Lädchen in Bliesen, in der Bäckerei Recktenwald in Alsweiler, sowie bei Buch & Papier Klein in St. Wendel und selbstverständlich bei allen Sängerinnen und Sängern der VielHarmonie.
Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro.

